Soziale Phobie – die anhaltende Angst, im Mittelpunkt zu stehen

Definition: Gekennzeichnet ist die soziale Phobie durch eine anhaltende Angst vor Situationen, in denen die Betroffenen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer Menschen stehen. Die Angst wird als übertrieben oder unvernünftig empfunden. In der Regel führt es zu einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten.

Synonyme: Anthropophobie, soziale Neurose, soziale Angststörung

Die Lebenszeitprävalenz beträgt ca. 4 Prozent (in Abhängigkeit der angewandten Diagnosekriterien).

Die Störung ist bei Frauen und Männern gleich verteilt.

Meist beginnt die Störung im Jugendalter.

Psychiatrische oder psychotherapeutische Hilfe wird von den Betroffenen eher selten in Anspruch genommen.

Die phobischen Ängste konzentrieren sich vor allem auf Situationen in denen sich die Personen der prüfenden Beobachtung durch andere Menschen ausgesetzt fühlen. Die Ängste können entweder nur in bestimmten Situationen auftreten oder in so gut wie in allen Situationen außerhalb des Familienkreises ausbrechen. Eine ganz typische Situation ist zum Beispiel das Sprechen in der Öffentlichkeit.

Es wird befürchtet, sich lächerlich zu machen oder nicht antworten zu können.

Soziale Phobien sind mit einem geringen Selbstwert verknüpft. Betroffene fürchten sich vor jeder Form von Kritik.

Typische Symptome: Händezittern, Erröten, Blickkontakt vermeiden, Harndrang und Übelkeit.

In mehr als 2 von 3 Fällen treten weitere psychische Probleme auf:

Spezifische Phobien (59 Prozent)

Agoraphobie (45 Prozent)

Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit kommen bei fast jedem fünften Patienten vor.

Jeder sechste Patient leidet unter einer depressiven Störung.

Abhängigkeiten von Benzodiazepinen kommen ebenfalls nicht selten vor.

Für eine Diagnose einer sozialen Phobie muss die Angst von der betroffenen Person als übertrieben und unangemessen erkannt werden. Und sie darf sich nicht oder nur schwer davor wehren können.

Betroffene leiden häufig sehr stark unter ihrer unbegründeten Angst und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück.

Fragen und Antworten zur sozialen Phobie

Wie macht sich eine soziale Phobie bemerkbar?
Menschen mit einer Sozialphobie haben Angst davor, von anderen Menschen  bewertet zu werden. Sie fürchten als merkwürdig, peinlich oder gar lächerlich bei anderen Menschen anzukommen. Merke: Die Angst entsteht durch die Bewertungsmuster der Betroffenen, nicht durch die Bewertung anderer Menschen.

Welche Therapie wird bei einer sozialen Phobie empfohlen?
Eine soziale Phobie wird mit Hilfe einer Psychotherapie und mit Medikamenten behandelt. Experten empfehlen vor allem die Kognitive Verhaltenstherapie. Eine Psychodynamische Psychotherapie kann eingesetzt werden, wenn die Kognitive Verhaltenstherapie nicht erfolgreich war.

Wie bekämpfe ich meine soziale Phobie?
Soziale Ängste entstehen durch Selbstbewertungen. Meist sind es Abwertungen sich selbst gegenüber. Es handelt sich dabei um interne Kommunikationsmuster, die den Betroffenen oft nicht bewusst sind. Die einschränkenden negativen Muster, sollten durch hilfreichere Kommunikationsmuster ersetzt werden.

Warum habe ich Angst vor Menschen?
Die Angst vor Menschen ist ein Ausdruck des Körpers. Der Körper reagiert auf die Gedanken, die der Betroffene/die Betroffene über sich selbst hat. Diese Körperreaktionen werden als Angstsymptome der Betroffenen bewertet.

Ist eine Sozialphobie heilbar?
Soziale Phobien verschwinden nur sehr selten von selbst. Insbesondere bei Erwachsenen bleiben die Beschwerden ohne therapeutische Behandlung meist dauerhaft bestehen. Mit einer individuellen Therapie sind die Heilungschancen jedoch gut.

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